Tagebau Fortuna, Knapsack bei Köln (1940-1953)



Streckengeschichte

In dem von der Rheinische AG für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation betriebenen Tagebau Fortuna kamen 1901 die ersten elektrischen Tagebaulokomotiven zum Einsatz, die von der UEG geliefert wurden. Scheinbar war schon um 1930 eine Zahnradbahn geplant und hierfür zwei Zahnradlokomotiven vorgesehen. Verwirklicht wurde diese Bahn zunächst jedoch nicht. Erst 1940 wurde das Projekt wohl wieder aufgenommen, eine detaillierte SSW-Übersichtszeichnung für eine Gleichstrom-Zahnradlokomotive stammt aus dem Oktober 1939 [112]. Angeblich soll dann aber ab 1940 eine Lok der benachbarten Grube Gruhlwerk hier leihweise zum Einsatz gekommen sein. Es ist doch sehr unwahrscheinlich, dass man für einen in Gleichstrom projektierten Betrieb vorübergehend die ganze Drehstrom-Infrastruktur eingerichtet hätte. So ist nicht ganz klar, ob die 700 m lange und 8 % steile Zahnradstrecke System Strub schon 1940 oder erst 1949 eröffnet wurde. 1949 erfolgte jedenfalls die Aufnahme des Betriebs mit neuen 1200 V-Gleichstromlokomotiven. Dieser Betrieb endete aber bereits 1953 schon wieder.


Skizze der KM-Zahnradlok (1949).

 

Die Zahnradlokomotiven

Für den Tagebau lieferte Krauss-Maffei 1949 zwei 1000 PS-Lokomotiven mit 900 mm Spurweite. Die elektrische Ausrüstung bestehend aus vier 185 kW-Gleichstrom-Motoren mit Fremdlüftung stammte von BBC. Mit dem Ende der Bahn 1953 wurden die erst vier Jahre alten Maschinen abgestellt. Sie erhielten bei der RAG noch die Nummern 163 und 164, da es aber kein neues Einsatzgebiet gab, wurden sie verschrottet.

Ob und welche Fahrzeuge vor den beiden Krauss-Maffei-Lokomotiven hier eingesetzt wurden, ist nicht klar. Die zwei Lokomotiven, die Borsig in Zusammenarbeit mit Siemens 1930 gebaut haben soll, lassen sich nicht nachweisen und waren vermutlich nur geplant. Es existieren keine Fotos und Lieferangaben in den Lieferbüchern, dafür sind aber die technischen Daten genau bekannt.


Eventuell war eine solche Lok des Tagebaus Gruhlwerk ab 1940 leihweise im Einsatz.

Sollte der Betrieb bereits 1940 nicht mit fabrikneuen Lokomotiven aufgenommen worden sein, so müßte vom benachbarten Tagebau Gruhlwerk eine 3000 V-Drehstromlok leihweise im Einsatz gestanden haben. Der Einsatz dieser Lokomotive war, wenn er überhaupt erfolgte, mit dem Einsatz der Krauss-Maffei-Maschinen beendet.

Nr.HerstellerFNr.
mech.
FNr.
elektr.
Bj.ArtSpur mmLüP mmAchsstand mmDienstge-
wicht t
Vmax km/hBemerkung
?Borsig/SSW11984/52452/319272/bo-el9006480390028,07,5Einsatz ab 1940 bis 1949 nicht nachgewiesen
A=163KM/BBC17593553319492/do-el90011740800550,0201953 a, 1954 vh, ++
B=164KM/BBC17594553419492/do-el90011740800550,0201953 a, 1954 vh, ++

Literatur/Quellen

[38], [39], [40], [49], [112]




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