Munster-Col de la Schlucht - Münsterschluchtbahn (1907-1914)



Streckengeschichte

Die Bahnstrecke Munster-Col de la Schlucht (Münsterschluchtbahn MSchB) war eine 10,9 km lange, meterspurige Zahnradbahn, die in den Vogesen zum touristischen Zielpunkt Col de la Schlucht führte. Die 10,9 km lange Strecke überwand 757 Höhenmeter, der Endbahnhof in 1139 müNN war während der Zeit des Betriebes der höchstgelegene Bahnhof in Deutschland; er übertraf damit den Brockenbahnhof mit 1125 müNN (die Bergstation der Zugspitzbahn mit 2650 müNN wurde erst 1930 eröffnet). Die Münsterschluchtbahn war mit 750 V Gleichstrom elektrifiziert. Zwischen dem Bahnhof Grossmatt und Altenberg zwischen Streckenkilometer 6,2 und 9,0 gab es einen Zahnstangenabschnitt (System Strub) mit bis zu 22 % Steigung und einen Höhengewinn von 529 m. Der Endbahnhof lag unmittelbar an der damaligen Deutsch-französischen Grenze und nur rund 100 m vom Endpunkt der meterspurigen Bahnstrecke Gerardmer-Le Hohneck in Frankreich entfernt. Eine Verbindung der beiden Bahnen erfolgte jedoch nicht.

Der Bau der Bahnstrecke wurde 1905 genehmigt, durch die Elektrizitätsgesellschaft Alioth erbaut und am 16. Mai 1907 offiziell eingeweiht. Der Betrieb auf der Strecke wurde von der Elektrizitäts- und Bahngesellschaft Münster-Schlucht (MSchB) durchgeführt. Der obere Teil der Strecke ab Grossmatt mit dem Zahnradabschnitt wurde dabei nur im Sommerhalbjahr betrieben. Allerdings wurde der Betrieb bereits nach sieben Jahren mit Ausbruch des Ersten Weltkrieg im August 1914 wieder eingestellt. Zu einer Wiederaufnahme des Betriebes nach 1918 kam es durch die Zerstörung der elektrischen Anlagen und Fahrzeuge nicht.

 

Die Zahnradlokomotiven

Für die Zahnradstrecke wurden drei elektrische Triebwagen beschafft, welche eine Höchstgeschwindigkeit von 17 km/h in Adhäsions- und 7,5 km/h im Zahnradbetrieb hatten. Hersteller war SLM (mechanischer Anteil), Alioth (elektrische Ausrüstung) und die SIG (Wagenkasten).

Literatur

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© Jens Merte